Teamevents stärken psychologische Sicherheit.

Teamevents stärken psychologische Sicherheit.

Psychologische Sicherheit ist der stärkste Hebel für wirksame Teamarbeit. Sie entsteht, wenn Menschen ohne Angst Fragen stellen, Ideen teilen und aus Fehlern lernen. Gut konzipierte Teamevents beschleunigen genau das: Vertrauen wächst, Rollen entspannen sich, Austausch wird leichter. Das Ergebnis sind bessere Entscheidungen, mehr Innovation und ein spürbares Wir‑Gefühl.

Quelle: Edmonson, Amy, 1999, Psychological Safety and Learning Behavior in Work Teams

​⁠ Aber was genau steckt dahinter – und wie beeinflusst psychologische Sicherheit die Zusammenarbeit und Leistung eines Teams?

Was bedeutet psychologische Sicherheit?


Psychologische Sicherheit beschreibt ein Arbeitsklima, in dem Teammitglieder sich sicher fühlen, eigene Gedanken, Ideen und auch Fehler offen zu kommunizieren – ohne Angst vor negativen Konsequenzen wie Spott, Bloßstellung oder Sanktionen.
Sie basiert auf Respekt, Vertrauen und einem wertschätzenden Umgang miteinander.

In einem Umfeld mit hoher psychologischer Sicherheit trauen sich Mitarbeitende:

  • Fragen zu stellen
  • Probleme offen anzusprechen
  • Kritik zu üben
  • neue Ideen einzubringen
  • zuzugeben, wenn sie etwas nicht wissen oder einen Fehler gemacht haben

Kurzum: psychologische Sicherheit schafft Raum für ehrliche Kommunikation und echtes Miteinander.

Warum ist psychologische Sicherheit für die Teamarbeit so entscheidend?


Psychologische Sicherheit ist der Nährboden für viele der heute gefragten Arbeitsfähigkeiten: Agilität, Innovationskraft, Lernbereitschaft und Kollaborationsfähigkeit.

  1. Fehlerkultur und Lernfähigkeit
    Wo psychologische Sicherheit herrscht, werden Fehler als Lernchance begriffen. Teams entwickeln eine offene Fehlerkultur, die kontinuierliche Verbesserung ermöglicht. Mitarbeitende reflektieren Prozesse und finden gemeinsam Lösungen.
  2. Innovation und Kreativität
    Meta‑Analysen zeigen einen klaren Zusammenhang zwischen psychologischer Sicherheit und Innovationsverhalten auf Mitarbeiter‑ und Teamebene. Quelle: Zhu, Jiamin, et al., 2022, The Effect of Psychological Safety on Innovation Behavior: A Meta-Analysis
  3. Vertrauen und Zusammenhalt
    Ein sicherer Raum stärkt das gegenseitige Vertrauen und das Wir-Gefühl im Team. So entstehen stabile Beziehungen und ein hohes Maß an Zusammenarbeit.
  4. Engagement und Motivation
    Nur 9 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind hoch engagiert. Produktivitätsverluste durch innere Kündigung liegen bei mindestens 113,1 Mrd. Euro pro Jahr. Quelle: Gallup Engagement Index Deutschland 2024

Der Zusammenhang zwischen Leadership, Management und psychologischer Sicherheit


An dieser Stelle lohnt sich ein Blick auf die Rolle von Leadership und Management im Zusammenhang mit psychologischer Sicherheit:

  • Leadership bedeutet, durch Vision, Inspiration und sozialen Einfluss Veränderungen im Team herbeizuführen. Ein guter Leader schafft Vertrauen, fördert Offenheit und unterstützt die Entwicklung psychologischer Sicherheit.
  • Management umfasst primär die Organisation, Kontrolle und Steuerung von Prozessen und Ressourcen. Manager können durch klare Strukturen und faire Regeln die Basis für ein sicheres Arbeitsumfeld schaffen.

Beides zusammen – Leadership und Management – begünstigt eine Kultur der psychologischen Sicherheit.

So stärken Teamevents die psychologische Sicherheit

  • Barrieren abbauen: Informelle Settings senken Statusunterschiede, erleichtern offenes Wort und Feedback.
  • Beziehungen vertiefen: Gemeinsame Erlebnisse fördern Empathie, Vertrauen und Zusammenhalt.
  • Lernen erleichtern: Fehler werden als Lernchancen erlebt, Wissen fließt schneller im Team.
  • Mut zu Ideen: Mehr Menschen bringen Vorschläge ein, auch wenn sie unkonventionell sind.

Diese Effekte entstehen, weil Vertrauen die Teamleistung messbar erhöht und Zusammenarbeit in unsicheren Situationen stabilisiert. Quelle: Frazier M, et al., 2017, Psychological Safety: A Meta‐Analytic Review and Extension

Warum sind Teamevents so wirkungsvoll?

  • Lockerung formeller Rollen: In einem ungezwungenen Umfeld verlieren Hierarchien an Bedeutung. Das erleichtert den offenen Austausch.
  • Persönliches Kennenlernen: Teamevents bieten Raum, die Kolleg*innen als Menschen mit individuellen Stärken und Interessen kennenzulernen. Das stärkt Empathie und Vertrauen.
  • Gemeinsame Erlebnisse: Gemeinsame positive Erfahrungen fördern das Wir-Gefühl und erhöhen die Verbundenheit im Team.
  • Stressabbau und Wohlbefinden: Gemeinsame Aktivitäten außerhalb des Arbeitskontextes tragen dazu bei, Stress abzubauen und emotionale Barrieren zu verringern.

Welche Arten von Teamevents eignen sich?

Wichtig: Teamevents sollten inklusiv, freiwillig und an die Bedürfnisse der Teammitglieder angepasst sein. Nur so können sie ihr volles Potenzial für psychologische Sicherheit entfalten.

 

Häufige Fragen

  • „Wir haben wenig Zeit.“

Kurze, gut moderierte Formate genügen, wenn der Transfer gesichert ist. Kleine Rituale im Alltag stabilisieren die Wirkung.

  • „Hilft das auch bei Konflikten?“

Ja. Psychologische Sicherheit erhöht die Bereitschaft, heikle Themen früh anzusprechen und lösungsorientiert zu klären. Quelle: Google, Understand team effectiveness

  • „Brauchen wir erst Führungskräftetraining?“

Führung unterstützt, aber Events können den Anfang machen. Kombiniert mit klaren Teamregeln entsteht schneller Momentum.

 

Fazit


Psychologische Sicherheit ist ein Schlüsselfaktor für die moderne Teamarbeit. Sie fördert Lernfähigkeit, Innovationskraft, Vertrauen und Engagement – und bildet so die Grundlage für langfristigen Erfolg. Neben Leadership und gutem Management tragen gezielt gestaltete Teamevents dazu bei, diese Sicherheit aufzubauen und nachhaltig zu stärken.

Führungskräfte und Manager sollten sich deshalb aktiv für ein Umfeld einsetzen, in dem sich ihre Mitarbeitenden sicher fühlen – im Alltag wie auch bei gemeinsamen Aktivitäten. Denn nur in einem solchen Klima kann das volle Potenzial eines Teams entfaltet werden.

|Pia Neugebauer

|zuletzt aktualisiert am 10.10.2025

Über die Autorin

 

Profilbild

Pia Neugebauer ist Geschäftsführerin und Personalleiterin der BITOU GmbH und bringt langjährige Erfahrung in Personalmanagement, sowie Führungsstilen mit.
Mit einem Gespür für zwischenmenschliche Dynamiken und einer großen Portion Begeisterung für nachhaltige Veränderungsprozesse schreibt sie regelmäßig über Themen, die Teams wirklich weiterbringen.
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